Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle klärt auf: 12 Mythen zum Wohnungseinbruch
Kriminalberatung räumt mit Mythen rund um den Einbruch auf
Die kriminalpolizeilichen Beraterinnen und Berater geben Tipps rund um den Einbruchschutz. Neben der klassischen Einbruchsicherung an Fenstern und Türen, spielt die sogenannte „Verhaltensprävention“ eine große Rolle: Wie täusche ich dem Dieb zum Beispiel Anwesenheit vor? Welche Signale setze ich einem Einbrecher, wenn meine Rollladen den ganzen Tag heruntergelassen sind?
Rund um den Wohnungseinbruch ranken sich viele Mythen. Die Kolleginnen und Kollegen stellen in Gesprächen mit Opfern immer wieder fest, wie stark diese in der Bevölkerung verwurzelt sind. Mythen sind Erzählungen – ihnen zu glauben kann für Haus- und Wohnungsbesitzer fatale Folgen haben.
In einer Serie klärt die Polizei über die 12 gängigsten Mythen rund um den Einbruch auf.
-
Mythos 1: „Bei mir ist doch nichts zu holen.“
-
Mythos 2: „Ich habe einen scharfen Hund."
-
Mythos 3: „Wenn bei mir ein Einbrecher ein Fenster aufhebelt, dann höre ich das, weil die Blumentöpfe runterfallen.“
-
Mythos 4: „Ich mache immer die Rollläden runter, wenn ich das Haus verlasse. Dann kommt keiner rein.“
-
Mythos 5 „Meine Rollläden sind elektrisch gesteuert, die kann man nicht hochschieben.“
-
Mythos 6: „Meine Haustür ist noch nicht alt und ist eine Sicherheitshaustür“
-
Mythos 7: „Durch einen Lichtschacht krabbelt doch keiner.“
-
Mythos 8: „Ich habe überall abschließbare Fenstergriffe, da kommt keiner rein.“
-
Mythos 9: „Wenn einer auf mein Grundstück kommt, geht überall das Licht an, das schreckt ab“.
-
Mythos 10: „Ich habe mir eine Alarmanlage im Baumarkt gekauft, das schreckt die Einbrecher ab.“
-
Mythos 11: „Ich habe mir einen „Fernseh-Simulator“ gekauft, bei mir sieht’s von außen immer aus, als ob ich zu Hause wäre und TV schaue.“
-
Mythos 12: „Ich habe wachsame Nachbarn, die sehen alles und rufen die Polizei.“
Kriminalpolizei gibt Tipps gegen Wohnungseinbruchsdiebstahl in der „dunklen Jahreszeit“
Mit der Zeitumstellung am 28.10.2018 begann für die Polizeiprävention die sogenannte „dunkle Jahreszeit“. Bei der immer früher einsetzenden Dunkelheit rücken Häuser und Wohnungen wieder verstärkt in den Fokus der Einbrecher. Die Diebe nutzen die schlechten Lichtverhältnisse in den späten Nachmittagsstunden, um unbeobachtet einzusteigen. Auf Bewohner treffen sie zu dieser Zeit selten, weil die noch auf der Arbeit oder mit dem anschließenden Einkauf beschäftigt sind. Für die Polizei ist diese Zeit der Startschuss für zahlreiche Sonderaktionen rund um das Thema „Einbruch“, siehe Einburch- /Diebstahlschutz.
Ein Einbruch in den intimsten Privatbereich belastet die Opfer schwer
Die Sorge Opfer eines Einbruchs zu werden, ist in der Bevölkerung sehr präsent. Jeder Einbruch stellt einen eklatanten Einschnitt in die Privatsphäre der Opfer dar und hat erhebliche Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl. Die Täter bewegen sich in dem intimsten Privatbereich der Opfer und hinterlassen neben den materiellen Schäden meist auch eine viel schwerwiegendere persönliche Betroffenheit, von Angstgefühlen bis hin zu Traumata.
Trend zeigt nach unten – jeder Einbruch ist einer zu viel
Obwohl die Einbruchszahlen landesweit und im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelhessen rückläufig sind, ist jeder Wohnungseinbruch einer zu viel. Einbrüche haben auf die Opfer und das Umfeld eine erhebliche Auswirkung auf das Sicherheitsgefühl. 2017 zählte die Kriminalstatistik insgesamt 1.168 Wohnungseinbrüche in Mittelhessen. Ein deutlicher Rückgang von 322 Taten im Vergleich zum Jahr 2016. Ein Blick auf die Zahlen dieses Jahres bestätigt den abnehmenden Trend.
Grafik: Fallzahlen Wohnungseinbruch 2008 - 2017 mit Aufklärungsquote in Prozent
Wachsame Nachbarschaft ist bester Einbruchschutz
Die Polizei appelliert wachsam zu sein! Achten sie auf Personen oder Fahrzeuge in der Nachbarschaft. Scheuen Sie sich nicht, sofort die 110 zu wählen, wenn Ihnen Personen oder Fahrzeuge oder Situationen verdächtig vorkommen. Die Täter brauchen nur wenige Minuten, um in eine Wohnung einzubrechen und sie zu durchwühlen. Sie reisen in der Regel mit einem Pkw an, verteilen sich in Wohngebieten mit Einfamilienhäusern und gehen arbeitsteilig vor. Schnell rein – schnell und gezielt durchsuchen – schnell wieder raus. Anschließend treffen sich die Einbrecher am Fahrzeug und bringen sich und ihre Beute in Sicherheit.
Kostenlose individuelle Beratung vor Ort
Die Beraterinnen und Berater der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen Mittelhessen machen auch Hausbesuche! Sie beraten kostenfrei vor Ort in Sachen Einbruchschutz. Nach einer Schwachstellenanalyse am Haus oder an der Wohnung, geben sie Tipps und Tricks zu einer sinnvollen Einbruchssicherung.